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Drama, Gefühl, Wucht und Melancholie: Kyles Tolone gießen das Lebensgefühl der „Generation Why?“ in dynamische und anspruchsvolle, zugleich aber auch kompakte und mitreißende Rockmusik. Geschult an Vorbildern wie Biffy Clyro, Kings Of Leon, Hundred Reasons oder den frühen Coldplay sind Kyles Tolone episch, ohne Progrock zu sein, hoch emotional, ohne Emo zu sein und straight auf den Punkt, ohne das Publikum zu unterfordern. Mit anderen Worten: Sie sind in der deutschen Rockwelt schon jetzt einzigartig.
(Oliver Uschmann)
Kyles Tolone stehen mitten im Feuerwerk aus Ängsten und Hoffnungen unserer Zeit. Im einen Augenblick erleuchten explosive Farben den Weg, im nächsten verbrennt das Feuer uns die Finger: „Our wildest dreams they would take us close to the sun. Whenever we got there, it got too hot there and we had to pull back from the heat“ heißt es in „Black Hole“. Kyles Tolone stehen im Epizentrum eines ständigen sich neu zurechtfinden müssen, eines aus Fehlern nicht immer lernen können, eines tausend Fragen ohne Antworten haben. Fragen über die sich mehr als eine Generation den Kopf zerbricht. „Hello, is there someone out here? Someone to fill this void and erase all my fears?“ Nicht nur in „The Void“ bitten die Göttinger verzweifelt um Hilfe. Eine Antwort bekommen sie nicht.
Musikalisch äußern sich die verbrannten Finger in sanfter Melancholie, wunderbaren Melodien und temperamentvollen Ausbrüchen. Kyles Tolone haben die klangliche Breite von Biffy Clyro und dazu Frontmann Erics unverwechselbare Stimme, die mal einfühlsam, wie in den großen Nummern von Kings of Leon, mal energetisch á la Foo Fighters dem Rockappeal dieser Größen in nichts nachsteht. Kyles Tolones loderndes Temperament gleicht einem Karussell, dass sich unerwartet schneller und schneller dreht, bis die Fliehkraft die Passagiere ausspuckt, wie Sektflaschen Silvesterraketen in der Neujahrsnacht. Genau diese ausgespuckten Menschen wollen Kyles Tolone mit ihrer Musik einsammeln. „Unsere Konzerte sollen der Raum sein, in denen Menschen merken, dass sie nicht allein mit ihren Gefühlen sind, dass auch andere sich einsam fühlen, mal einen richtig beschissenen Tag haben“, erklärt Frontmann Eric. „Oder stell dir vor, du bist neu in der Stadt, kennst niemanden und fühlst dich absolut lost – gerade diese Menschen wollen wir abholen. Das transportieren wir in unserer Musik.“
Kyles Tolone glauben fest daran, dass geteiltes Leid nur noch halbes Leid ist. „Cause I am not alone and I will claim this throne. For I have always known that in the end we’ll reign on our own“, heißt es in „Reign Over Me“. Was auf den ersten Blick grob klingt, ist im Kern der Wunsch nach einer allumfassenden Behutsamkeit, Kyles Tolone machen Musik, um die Herzen der Menschen aufzuwecken. Ihre Konzerte sind der Ort, sie zusammenzubringen und höher schlagen zu lassen. Gemeinsam sind wir stärker. Gemeinsam schaffen wir es. Gemeinsam sind wir nicht allein.
(Merten Mederacke)
Fotocredits: Isabelle Kaltner
Official Homepage of Kyles Tolone: www.KylesTolone.com
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